Laufende Ausstellung:
INVITATION ist eine Ausstellungsreihe der „Stiftung Michael Schröder – Sammlung für Gegenwartskunst“. In unregelmäßigen Abständen stellt die Stiftung junge Künstler*innen vor, die einerseits den Weg in die Öffentlichkeit suchen wie andererseits auch zum Stiftungsprofil passen. Nicht Mainstream, sondern Mut steht im Mittelpunkt dieser Ausstellungsreihe.
Pedro Reis de Mendonça
„Zwischen Licht & Struktur“
05.09. - 13.10.2024
Pedro Reis de Mendonça eröffnet die Reihe „Invitation“ mit seiner Ausstellung „Zwischen Licht und Struktur“. Wie das Flirren von Baumkronen oder Wasseroberflächen durch Licht und Wind bauen sich seine Bilder Schicht für Schicht auf. Mit kleinen, sich wiederholenden Gesten, die an Musik erinnern, setzt der in Rio de Janeiro geborene & in Berlin lebende und arbeitende Künstler die Farben ein, die er direkt aus der Tube nimmt. Der Verzicht auf das Mischen der Ölfarben hat für ihn den Reiz einer dauerhaft verlässlichen Farbpalette, deren Bestandteile zudem ihre Klarheit und Leuchtkraft behalten.
Mit jeder Schicht, die aus vielen Setzungen besteht, nähert sich Reis de Mendonça einer Komposition, die in sich Halt findet. Mal großformatig auf Leinwand, mal kleinformatig auf Holzfaserplatte – beides mit eigener Ästhetik. Die Holzfaserplatten bieten neben dem Widerstand des Malgrundes auch die Möglichkeit, freiere Formate entstehen zu lassen. Diesen MdF-Formen fügt er nicht nur Farbe hinzu, sondern nimmt sie auch wieder ab, indem er mit einem Dremel Linien, Strukturen und Muster hineinarbeitet. Die so entstandenen Platten, die sich auch für Hochdrucktechniken eignen, haben ihn zur Grafik geführt. Da er ohne Presse druckt, entstehen Drucke auf zartem Papier.
Vergangene Ausstellung:
Im Jubiläumsjahr von Caspar David Friedrich macht der Künstler
Volkmar Förster dem großen Romantiker ein Geschenk – eine eigene Ausstellung, die sich mit seinem Werk auseinandersetzt und versucht, mit malerischen Mitteln dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, weshalb seine Bilder so viele Menschen weltweit so stark berühren.
Über seine Motivation sagt Volkmar Förster zu diesem Anlass:
„Seit vielen Jahren begleiten mich die großartigen Landschaften von Caspar David Friedrich. Weltweit werden die Menschen von seinen Bildern berührt. Mit meinen Darstellungen versuche ich dieses Phänomen zu hinterfragen. Ausgehend von den Motiven und Themen Caspar David Friedrichs werden mit einer bildnerischen Auseinandersetzung die Inhalte, Kompositionen, Formen und Farben demontiert, neu zusammengefügt, bis ein vom Ursprung manchmal weit entferntes Bilderlebnis entsteht.“
Wie auch Caspar David Friedrich verbrachte Volkmar Förster für sein Schaffen entscheidende Lebensjahre in Dresden. Geboren 1939 in Chemnitz, begann seine künstlerische Laufbahn in Dresden mit einem Lehramtsstudium, Fachrichtung Kunsterziehung und Deutsch. Doch das genügte ihm nicht. Nach einigen Jahren als Theatermaler nahm er ein Bühnenbild-Studium an der Dresdner Hochschule für Bildende Künste auf. 1976 wurde er in den Verband Bildender Künstler der DDR aufgenommen und war von da an als Bühnenbildner, Szenenbildner und auch als Puppenbauer und Puppenspieler tätig. Mitte der 90er Jahre verschrieb er sich komplett dem Dasein als Maler und Grafiker und setzt nun seit knapp 10 Jahren seine künstlerischen Projekte im eigenen Atelier in Funkenhagen um.
Vergangene Ausstellung:
Paul Blankenburg († 1996) gründete 1977 gemeinsam mit Werner Steinbrecher († 2008), Werner Brunner (* 1941), Nil Ausländer und Bernd Mika die Künstlergruppe RATGEB (in Erinnerung an den Maler Jörg Ratgeb, 1526 gevierteilt), die sich vor allem durch ihre öffentliche Malerei an Hausfassaden einen Namen gemacht hat. Dabei versuchten sie nicht die üblichen Dispersionsfarben zu verwenden, sondern die mit der Gebäudewand verkieselnde, atmungsdurchlässige und wasserdichte Mineralfarbe – Secco-Malerei. Die RATGEBArbeiten sind durchweg in aktuelle oder mindestens zeitgeschichtliche Zusammenhänge eingebettet – so zum Beispiel das Wandbild in der Pritzwalkerstr. 16, die Gestaltung des Ausbildungswerks Kreuzberg in Kooperation mit Jugendlichen oder die Fassade eines Seniorenheims in Charlottenburg in Zusammenarbeit mit Insassen der Jugend-Strafvollzugsanstalt Plötzensee. Auch den Innenraum des Theaters des Westens hat Paul Blankenburg Ende der 1980er Jahre mit seinen RATGEBKollegen gestaltet und sorgte damit für berlinweiten Diskussionsstoff. Die Galerie 15 und Paul Blankenburgs Werke gehören zur Stiftung MTS – Sammlung für Gegenwartskunst. Die Stiftung, gegründet von Michael Thomas Schröder im Jahr 2021, setzt einen Schwerpunkt auf den kulturellen Austausch und die Bewahrung wie Aufarbeitung der bildenden Kunst der 70/80iger Jahre.
Vergangene Ausstellung:
Er verwendet Zeitungsmeldungen, Statistische Diagramme, Pressefotos, Zitate, montiert und übermalt sein Material, lässt es im großen malerischen
Ausdruck verschwinden oder ironisch (selten auch böse) aufblitzen oder durchschimmern. Doch Werner Brunner montiert nicht nur Zitate in seine Kunst, sondern modelliert aus diesen Zitaten seine Kunst heraus. Textauszug von, Christian Duda
Vergangene Ausstellung:
„Da waren diese griechischen Zementsäcke, die wegen Regenprognose unter ein sicheres Dach gebracht werden mussten, 50kg schwer, unhandlich, widerspenstig. Logische Folge: Bandscheibenvorfall! Wiedermal die Warnung auf der Rückseite der Säcke nicht ernst genommen. Die erzwungene Arbeitspause war also der Anfang einer Bilderserie.“
Concrete Mythology: Zement wird zu Beton. Herakles ist der Name der griech. Firma mit dem wunderbaren Logo des Löwenfell gekrönten mythologischen Halbgottes, der die Säcke sicher ohne Bandscheibenvorfall geschleppt hätte!
Wieder beweglich, wurden leere (!) Zementsäcke gesammelt als Ausgangspunkt für Collagen, die darüber hinaus Papiere enthielten, die in der jeweils aktuellen Umgebung zu finden waren.
Die gerissen, geschnitten, farblich bearbeitet und zu Bildmotiven gefügt wurden. Das ist das alte Griechenland mit seinen Gemäuern, hölzernen Fenstern und Türen, oft ausgebessert mit noch älteren Bretterlagen. Haptische Oberflächen, deren Schichtungen den Lauf der Zeit verdeutlichen und natürlich auch den Verfall. Die Bilder werden ergänzt durch Fotografien, die das Zentrum der Papierlagen bilden.
Dabei geht es um grafische Effekte und eher dezente farbliche Abstufungen. Linearperspektiven gibt es kaum, Tiefe und Räumlichkeit werden vereinfacht durch Groß und Klein, Oben und Unten erzielt. Das Bild bleibt, was es ist, eine Fläche.
Die fertige Collage wird dann häufig mit verdünnter Ölfarbe überstrichen, wieder abgewischt und somit entsteht ein Bildeffekt durch die unterschiedliche Saugfähigkeit der diversen Papiere, der immer ein wenig überrascht!
Epilog: Ebenso wie inzwischen das Logo des Herakles-Zementsacks verschwunden ist ( Übernahme durch franz. Konsortium), werden auch die alten Fassaden weniger. Wie der Fotograf Bernd Becher, bezogen auf alte Industrielandschaften,sagte:“Man muss sich beeilen, sonst ist alles verschwunden“. Dem ist nichts hinzuzufügen!
Vergangene Ausstellung: